"Zuerst wird nur der Mangel gefühlt;
dann verschwindet das Verlangen nach Nahrung...
Zugleich geht beim Fasten etwas Innerliches vor sich.
Der Körper wird gleichsam aufgelockert.
Der Geist wird freier.
Alles löst sich, wird leichter, Last und Hemmung der Schwere werden weniger empfunden.
Die Grenzen der Wirklichkeit kommen in Bewegung; der Raum des Möglichen wird weiter...
Der Geist wird fühliger. Das Gewissen wird hellsichtiger, feiner und mächtiger.
Das Gefühl für geistige Entscheidungen wächst..."
"Siehe da, was das Fasten wirkt.
Es heilt die Krankheiten,
trocknet die überschüssigen Säfte im Körper aus,
vertreibt die bösen Geister, verscheucht verkehrte Gedanken,
gibt dem Geist größere Klarheit,
macht das Herz rein,
heiligt den Leib und führt schließlich den Menschen vor den Thron Gottes...
Eine große Kraft ist das Fasten und verschafft große Erfolge."
"Das Fasten ist die Speise der Seele.
Wie die körperliche Speise stärkt, so macht das Fasten die Seele kräftiger und verschafft ihr beweglichere Flügel,
hebt sie empor und läßt sie über himmlische Dinge nachdenken, indem es sie über Lüste und die Freuden des gegenwärtigen Lebens erhaben macht.
Wie leichte Fahrzeuge das Meer schneller durchqueren, schwerbelastete Schiffe aber untergehen, so macht das Fasten die Gedanken leichter."
"Fasten führt zu einer tiefen Verbundenheit mit sich selbst, mit den anderen Menschen und mit der Natur, deren Luft wir atmen, deren Wasser wir trinken, die uns ernährt, von der wir also leben.
Aus dieser tiefen Verbundenheit mit allen und allem wächst die Bereitschaft, sich für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einzusetzen."
"Fasten stiftet Frieden.
Wenn aber alle Völker den Rat des Fastens annähmen, um ihre Fragen zu regeln, würde nichts mehr verhindern, daß tiefster Friede in der Welt herrsche; die Völker würden nicht mehr gegeneinander
aufstehen, und auch die Heere würden einander nicht in Stücke hauen.
Es würden nicht an abgelegenen Straßen keine Wegelagerer auf der Lauer liegen, in den Städten gäbe es keine Denunziation mehr und auf auf der See keine Seeräuber.
Unser ganzes Leben wäre nicht in so hohem Grade von Stöhnen und Seufzen erfüllt, wenn es das Fasten regelte.
Das Fasten würde alle lehren, die Liebe zum Geld, zu überflüssigen Dingen und im allgemeinen die Neigung zu Feindseligkeiten aufzugeben."
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